Es regnet Schrot auf’s Autodach: Vogeljagd!

Würde ja gerne nur schwärmen und positiv berichten – von einem pittoresken Italien voller Üppigkeit, Lebensfreude und kulinarischer Genüsse. Geht nicht: zu viele Widersprüchlichkeiten, die uns derzeit herausfordern. Von weit verbreiteter Unorganisiertheit und vom allgegenwärtigen Dreck brauche ich nicht mehr zu schreiben. Deshalb diesmal ein für uns gänzlich neues und nicht weniger irritierendes Thema: Frühmorgens, vor und während des Sonnenaufgangs, ein wiederholtes Knallen. Mal näher beim Hof, mal über dem Gemüsegarten oder überm Olivenhain. Manchmal auch tagsüber oder kurz vor Sonnenuntergang.

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Coviv-20: das (r)evolutionäre Virus

Ja, während der letzten Wochen trieben mich viele Gedanken um:
– die tiefsitzende Skepsis gegenüber einer Systemlogik, die von Machbarkeitswahn und neoliberaler Profitgier geprägt ist
– eine ebenso tiefe Dankbarkeit gegenüber dem „Bundesrat“ (oder wohl eher gegenüber dem Virus), der den „Mut“ (oder wohl eher die Angst) hatte, einen Lockdown zu verfügen
– eine unbändige Hoffnung, dass diese Lockdown-Phase so lange anhalten möge, bis der längst überfällige Wandel (hin zu einer sozialverträglichen und nachhaltigen Wirtschaftsweise) sicht- und hörbar in Gang gekommen ist.

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Unsere 3.Reise-Schlaufe nimmt eine unerwartete Richtung

Am 8.Dezember 2019 sind wir nach Hause zurückgekehrt. Die zweite Reiseschlaufe nach Sizilien und Kalabrien ist zu Ende. Nun haben wir bis Ende April 2020 Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten, unsere Freunde und lieben Menschen in der Schweiz zu treffen, Besuchende zu empfangen … und unser erstes Enkelkind zu begrüssen.

Im Dezember und Januar geniessen wir die vielen Besuche, das gut geheizte Haus, die Betätigungsmöglichkeiten in der Werkstatt und die vertraute Umgebung. Im Februar dann machte sich bei mir die Unruhe und der Tatendrang bemerkbar: jetzt wäre eigentlich wieder Zeit für die nächste Reise-Schlaufe, Zeit erneut auf die Reise zu gehen.

Gegen Ende Februar ist schon ziemlich greifbar, was bis dahin bloss eine Nachrichten-Meldung aus China war: der Corona-Virus. Dieser wird schliesslich zur Pandemie erklärt und reihenweise gehen die Grenzen zu. Es erreichen uns dramatische Meldungen aus Norditalien; die für die Woche nach Ostern geplante Kanutour auf dem unteren Ticino (von Oleggio bis Pavia) müssen Gernot, Hans und ich schweren Herzens absagen.

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Wenn Du nochmals zur Welt kommen würdest …

Ruedi und Monica waren unser letzter Besuch vor der Corona-Krise. Ein genussvolles, fröhliches und spielerisches Wochenende, jedenfalls zumeist. In unseren Gesprächen kamen wir natürlich auch immer wieder auf die Ungewissheit zu sprechen, was wohl noch auf uns und die Welt zukommen mag. Tags darauf die bundesrätliche Verschärfung der Massnahmen, die letzte Stufe vor der Ausgangssperre.

Meine Gedanken drehen sich oft um die kritische Sicht auf unsere gesellschaftliche Entwicklung – und dass die „Grenzen des Wachstums“ demnächst erreicht sind. Monikas unvermittelte Frage „wenn Du nochmals zur Welt kommen würdest, welchen Beruf würdest Du wählen?“ liess mich innehalten und nachdenken.

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Energie sparen

Ist das nicht praktisch – und entlastend? Jedes Mal, bevor ich den Laptop abstelle und mich vom Schreibtisch erhebe, bietet sich mir die Gelegenheit zum „Energie sparen“. Das Hauptmenu gibt mir die Wahl zwischen „Herunterfahren“, „Energie sparen“ und „Neu starten“.  Wie wunderbar: wenn ich aufhöre zu arbeiten, spare ich gleichzeitig Energie – meine Energie. Ich erhalte Gelegenheit neu zu schöpfen, mich anderem zuzuwenden, Ausgleich zu finden.

Ich hätte auch „Herunterfahren“ wählen können: dies spart erst Recht Energie, die elektrische wie auch meine persönliche. Abschalten, zur Ruhe kommen – auf dass ich zur gegebenen Zeit wieder „Neu starten“ kann.

Sowas Ähnliches scheinen wir derzeit als ganze Weltgemeinschaft zu erleben: der „Corona-Virus“ unterbricht die wahnwitzige Betriebsamkeit im Hamsterrad. Es liegt an jeder/jedem Einzelnen von uns zu entscheiden, ob sie/er jetzt die Funktion „Energie sparen“ oder „Herunterfahren“ wählen will; zum „Neu starten“ ist es jedenfalls noch zu früh.

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