
Sind es die Wellen die gehen – oder die bleiben?
Wenn ich stehe und schaue …? Bleibe ich oder gehe ich?
Gehen die Wellen und ich bleibe? Oder bleiben die Wellen und ich gehe?
Wenn ich knietief in der Brandung stehe, dann ziehen die Wellen unermüdlich an mir vorbei. Stets in derselben Richtung, gehen … laufen aus, fliessen flächig und unmerklich zurück. Wenn ich gehe, dann führen die Wellen ihre Bewegung trotzdem aus, Tag und Nacht, unermüdlich. Kommen – gehen – kommen – gehen.
Wenn ich diesen okergelben Strandabschnitt am Capo Rizzuto aus der Perspektive eines Seeadlers beobachten könnte, dann würde ich zweifellos feststellen, dass das Meer und die Wellen bleiben. Die von breiten Ton/Lehm-Aufschlüssen durchzogene Steilküste bleibt – von langsamer witterungsbedingter Erosion abgesehen – da wo sie ist. Und das Meer bleibt auch da wo es ist, Tag und Nacht.
Wohin also gehen die Wellen wenn sie fliessen und sich brechen? Unermüdliche Bewegung, ewiges Auf und Ab, unendliches Atmen …. Gehen ist Bleiben, Bleiben ist Gehen. Möglicherweise ist alles Eins? … und Eins ist Alles?
PS 1: die gesamte Küste um das Capo Rizzuto ist ein WWF-Natural-Reserve-Gebiet.
PS 2: der Campeggio Pizzo Greco ist der einzige Naturisten-Campingplatz an Italiens Meeresküsten, und das seit 40 Jahren.